Anwendung

Einführung von Produktarchitektur und Komplexitätsmanagement

Nur im Falle einer vollständigen Neuentwicklung eines Produktes bietet sich die Chance der gemeinsamen Einführung von Produktarchitektur und Komplexitätsmanagement mit dem gesamten Produkt. In allen anderen Fällen ist üblicherweise eine schrittweise Einführung vorteilhaft, angefangen bei den Modulen, die den größten Vorteil versprechen.

In beiden Fällen laufen jedoch Modul für Modul die gleichen Schritte ab:

  • Definition der Variantentypen, basierend auf dem Entwicklungsaufwand (Neuentwicklung, Abstrippen, Re-Konfiguration..)
  • Ermittlung der Komplexitätskosten für verschiedene Variantentypen
  • Erarbeitung der Variantenstruktur, die ein Optimum zwischen Stück- und Komplexitätskosten darstellt
  • Definition der Variantentreiber, also der Spezifikations-Merkmale, die zu neuen Varianten führen dürfen
  • Definition der Modul-Spezifikation, die alle zukünftigen Varianten einhalten müssen.
  • Erarbeitung der Roadmap, die aufzeigt, wie aktuelle Varianten in die zukünftigen Varianten überführt werden

Parallel dazu wird das Komplexitätsmanagement eingeführt, um sicher zu stellen, dass

  • die Weiterentwicklung Ihres Produktportfolio nur unter Berücksichtigung dieser Produktarchitektur geschieht,
  • die Produktarchitektur als Ganzes neuen Anforderungen angepasst wird.

Die Organisationsstruktur sollte sich dabei nur soweit ändern, wie nötig um die nachfolgenden Verantwortlichkeiten sicherzustellen (die Titel in der Tabelle sind nur als Rollen zu verstehen):

Einführung und Komplexitätsmanagement: Verantwortungsmatrix

Zusätzlich zu den direkten Vorteilen einer guten Produktarchitektur, bietet diese durch Synergieeffekte eine Vielzahl weiterer Vorteile.